Hallo Willi!
Auch diesmal eine sehr gelungene Präsentation, in einer Qualität, wie wir diese von dir schon fast gewöhnt sind-danke dafür!
Die Bezeichnung Dolch anstelle Bajonett ist hier wirklich richtig und angemessen, da hier die Merkmale des Bajonetts fehlen. Die fehlende Eignung und Verwendung als Bajonett kam aber öfters bei den diversen "schöneren" und privaten M95 Varianten der von Offizieren ansonsten anstelle des nachweislich vor Kriegsende nicht zur Einführung gelangten Dolches öfters vor.
Die Zirkularverordnung vom 24 01 1917 (Abt.5, Nr.1571 regelte einerseits das Führen der blanken Seitenwaffen für Militärpersonen neu und bestimmte im Felde grundsätzlich das Tragen des Bajonettes anstelle des Säbels für Militärpersonen zu Fuss. Säbel, Degen waren dann nur mehr im Hinterland, Wachdienst, Paraden etc. zu tragen, Ausnahme zu Pferde und aufgesessen. Diese Verordnung regelte aber v.a. und weiters auch die Verwendung des Messerbajonettes M1895 mit Portepeebügel bis zur Normierung und anstelle eines neuen vorgesehenen Bajonettes bzw Dolches für nach dem Krieg.
Es soll, so glaube ich jedenfalls irgend einmal gelesen zu haben, noch zur Verwendung solcher einzelner und weniger Exemplare -im Aussehen ganz analog wie Willis Dolch- und vor Kriegsende 1918 (bei der Fliegertruppe?!?) gekommen sein. Auch F.Unteregger zeigt in seinem wertvollen Beitrag über "Die Blankwaffen und deren Rüstungssorten im österr. Heer 1860-18 (Militaria Austriaca 3;Gesellschaft f.österr.Heereskunde 1979) ein sehr ähnliches Exemplar und bespricht dieses kurz. Als sehr ungern beigegebenen aber doch unvermeidlichen Wermutstropfen bei dieser sehr attraktiven Art österr. Offiziersdolche muss ich an dieser Stelle leider hinzufügen, dass diese mittlerweile fallweise auch als sehr gute Repliken angeboten werden. Ich hoffe dies natürlich nicht für deinen wunderschönen und kompletten Dolch. Auf alle Fälle: meine Gratulation dazu!